Diabetes mellitus begegnet Fachkräften im Gesundheitswesen in allen Bereichen – ob im Krankenhaus, Pflegeheim oder in der ambulanten Versorgung. Ein klarer Überblick über die Hauptformen ist zur Auffrischung für alle sehr wertvoll. Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Unterschiede, Risikofaktoren und typische Komplikationen kompakt und verständlich.
Typ-1-Diabetes: Wenn der Körper eigenes Gewebe angreift
Typ-1-Diabetes beginnt oft im Kindes- oder Jugendalter, kann aber auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Die Ursache ist eine Autoimmunerkrankung: Das körpereigene Abwehrsystem zerstört die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren. Ohne Insulin kann Zucker nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden – der Blutzuckerspiegel steigt.
Die Symptome treten meist plötzlich auf: Betroffene verspüren starken Durst, müssen häufig Wasser lassen, verlieren ungewollt Gewicht und fühlen sich müde. Die einzige wirksame Behandlung ist eine lebenslange Insulintherapie – per Spritze oder Pumpe. Wird der Blutzucker gut eingestellt, lassen sich Folgeschäden in vielen Fällen vermeiden.
Typ-1-Diabetes kann gefährlich werden, wenn der Blutzucker nicht richtig eingestellt ist – denn dem Körper fehlt das Insulin komplett. Es können verschiedene Komplikationen auftreten:
- Ketoazidose: Da der Körper keinen Zucker in die Zellen aufnehmen kann, verbrennt er Fett, um Energie zu gewinnen. Dabei entstehen Ketone, die das Blut übersäuern. Diese Übersäuerung nennt man Ketoazidose. Unbehandelt kann sie lebensbedrohlich sein. Typische Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, tiefe Atmung und ein süßlicher Atemgeruch – ähnlich wie Nagellackentferner.
- Hypoglykämie: Wenn der Blutzucker zu stark sinkt - etwa durch zu viel Insulin, zu wenig Nahrung, Sport ohne Anpassung der Insulindosis oder Alkoholkonsum – entsteht eine Hypoglykämie, Unterzuckerung. Typische Anzeichen sind Zittern, Verwirrung, Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeit. In solchen Fällen kann eine schnelle Gabe von Glukose lebensrettend sein – besonders bei unklarer Ursache.
- Langfristige Gefäßschäden: Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker kann Gefäße schädigen - mit Folgen für Augen, Nerven, Nieren und Gefäße.
- Infektanfälligkeit: Ein schlecht eingestellter Blutzucker schwächt das Immunsystem. Dadurch bekommen Betroffene leichter Infektionen – zum Beispiel an der Blase, der Haut oder durch Pilze.
Typ-2-Diabetes: Wenn die Zellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren
Typ-2-Diabetes entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unbemerkt. Die Ursache ist eine Insulinresistenz: Die Körperzellen reagieren nicht mehr ausreichend auf Insulin, somit verbleibt auch bei dieser Diabetes-Art mehr Zucker im Blut. Anfangs produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin, um das auszugleichen. Später erschöpft sie sich und der Blutzuckerspiegel steigt dauerhaft an.
Hauptursachen sind oft ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht - besonders am Bauch. Zwar sind meist ältere Menschen betroffen, aber auch immer mehr jüngere Menschen mit ungesundem Lebensstil.
Erste Anzeichen sind oft unspezifisch – zum Beispiel Müdigkeit, Infekte oder schlecht heilende Wunden. Die Therapie beginnt mit Bewegung und gesunder Ernährung. Reicht das nicht aus, kommen Medikamente zum Einsatz – mehr dazu im nächsten Beitrag.
Typ-2-Diabetes kann langfristig fast alle Organe betreffen:
- Herz & Gefäße: Chronisch hohe Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefäße. Dies erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck.
- Nervenschäden: Äußern sich in Kribbeln, Taubheit oder Schmerzen in den Beinen.
- Augenschäden: Kleine Blutgefäße der Netzhaut werden geschädigt, was Sehverschlechterung bis Erblindung führen kann.
- Nierenschäden: Da Niere besonders empfindlich gegenüber dauerhaft erhöhtem Blutzucker ist, können die Schäden bis zur Dialyse führen.
- Diabetisches Fußsyndrom: Durch eine Kombination aus schlechter Durchblutung und Nervenschäden entstehen schlecht heilende Wunden, insbesondere an den Füßen– Gefahr von Infektionen und Amputationen.
- Infektanfälligkeit: Häufige Blasen-, Haut- oder Pilzinfektionen durch ein geschwächtes Immunsystem.
Schwangerschaftsdiabetes: Vorübergehend, aber risikoreich
Diese Form entsteht während der Schwangerschaft - dabei stören bestimmte Hormone aus der Plazenta die Wirkung von Insulin. Wenn die Bauchspeicheldrüse das nicht ausgleichen kann, steigt der Blutzucker.
Risikofaktoren für die Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes können Übergewicht, höheres Alter oder familiäre Vorbelastung sein. Die gute Nachricht: Nach der Geburt verschwindet der Diabetes meist wieder, es kann aber Risiken für Mutter und Kind mit sich bringen. Das Kind kann zu groß werden, und die Mutter hat später ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes. Meist helfen gesunde Ernährung und Bewegung – manchmal ist auch Insulin nötig.
Fazit
Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Verschiedene Formen unterscheiden sich in ihrer Ursache und Behandlung, haben aber eines gemeinsam: schwere Folgeerkrankungen bei schlechter Blutzuckereinstellung. Durch konsequente Blutzuckerkontrolle und frühzeitige Behandlung lassen sich viele Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest verzögern.
In der Kursbibliothek von Pflegecampus finden Sie dazu eine Vielzahl praxisnaher Schulungen – von der Behandlung in der Geriatrie bis hin zu Ernährungstipps bei Typ-2-Diabetes.
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